Wir waren heute in einem Einkaufszentrum bummeln und wollten in eine Eisdiele einen Espresso trinken. Am Nachbartisch verließen gerade ein älteres Ehepaar – vermutlich die Großeltern, was aber nur eine Vermutung ist – mit einem kleinem Kind mit Down-Syndrom den Tisch. Das Kind strahlte über beide Ohren.
Ich habe das Kind weggehen sehen und habe mich gefreut, es zu sehen. Ich erinnere in meiner Kindheit und Jugend, viele Kinder mit Down-Syndrom gesehen oder kennengelernt zu haben. Leider ist das heute nicht mehr der Fall, was an der modernen Medizintechnik mit Ihrer Früherkennung liegt – worüber man sicherlich trefflich streiten kann – aber als nicht Betroffener ist das unmöglich sich ein Urteil darüber zu bilden.
Bleiben wir bei meiner Freude. Aber was sagen die Eltern dazu? Ist das nicht sarkastisch, wenn ich das jemanden mit einem behinderten Kind erzählen würde? Ernte ich damit nur Unverständnis? Fragen, die ich nicht beantworten kann. Wir sind in der glücklichen Situation, dass all unsere Kinder „gesund“ sind. Aber was heißt das schon.
Für mich waren die „Downies“ (ich glaube, das Wort ist politisch unkorrekt) immer eine Bereicherung – und vielleicht leben Sie das wirkliche Leben – und wir nur das unechte? Vielleicht sind wir die „Behinderten“ und die „Normalen“ oder die „Weiterentwicklung der Schöpfung“ sind ganz andere? Vielleicht fehlt in unserer Welt gerade diese Menschen mit der kleinen genetischen Veränderung, die uns das zeigen, was wirklich (wichtig) ist?
Was ist für Dich wirklich wichtig im Leben? Bei vielen löst diese Frage ja fast schon ein Aneurysma im Verstand aus?
Bei meiner Recherche im Netz finde ich eine Seite mit einem tollen Text auf seiner Begrüßungsseite: http://down-syndrom.de/begruessung.php.
Hier heißt es unter anderem: „Erlauben Sie allen, die mit Ihnen leben, an dem Aufwachsen und Gedeihen Ihres Kindes teilzuhaben. Denken Sie daran, dass das Down-Syndrom nur ein kleiner Teil Ihres Kindes ist, nur ein kleiner Teil der unermesslich großen genetischen Anlagen. Dass Ihr Kind wie jedes andere ein anerkannter Teil Ihrer Gemeinschaft, Ihres Wohnumfeldes wird, ist wichtig für seine Entwicklung!“ Weiter heißt es: „Denken Sie daran, nehmen Sie sich Zeit, Ihr Kind willkommen zu heißen und sich mit ihm zu freuen!“
Auch lese ich, dass Eines von 800 Neugeborenen weltweit ein Mensch mit Trisomie 21 ist. Down-Syndrom (Trisomie 21) ist keine Krankheit, sondern eine Abweichung der Chromosomenzahl. Menschen mit Down-Syndrom sind in ihrer körperlichen und geistigen Entwicklung beeinträchtigt (http://www.gesund.at/f/down-syndrom?s=Trisomie+21)
Ich versuch meine Gefühle zu ordnen und in mich hineinzuhorchen.
Und je mehr ich mich hineinfühle, umso richtiger wird es für mich:
Ich bin heute bereichert worden – und ich freue mich immer noch …
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